Grodek

by Georg Trakl / translated by Sarah Ruth Jacobs

Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.

At evening the autumnal forest rings
with deadly weapons. The dismal
Sun sweeps over golden fields,
Cobalt lakes; night enfolds
Dying warriors, the wild cries
Of their shattered mouths.
Noiselessly in the willows a crimson cloud
Condenses in which lurks an angered
God that lets his own blood, lunar chill;
All roads lead to black decay.
Under the golden branches of the night and stars
There sways the sister’s shadow through the quiet wood
To greet the spectres of heroes, the bloodied heads;
The dark flutes of Autumn play softly through the reeds.
O prouder mourning! You brazen alters,
The hot flame of the spirit is fed now by a more powerful ache,
The unborn grandchildren.